Vor einiger Zeit habe ich eine Anfrage an die Stadt Kirchberg zum Thema Stromversorgung“ gestellt, die ich gerne mit Ihnen, liebe Leserschaft, teilen möchte. Aufgrund der sich immer mehr zuspitzenden Situation halte ich es für wichtig, dass solche Informationen breitflächig weitergegeben werden. Nicht, um Panik zu schüren (hierfür gibt es in diesem Land genug andere “Experten”), sondern um im Fall eines Falles entsprechend informiert und vorbereitet zu sein.
Hier meine Anliegen an die Stadt und die Antworten dazu (aus technischen Gründen leicht geändert bzw. gekürzt): “Sehr geehrte Damen und Herren des Kriseninformations-Teams, Sie können mir sicherlich einige Fragen beantworten, in denen es ausnahmsweise nicht um das Thema Corona geht, sondern um eine vermutlich ebenso brisante wie besorgniserregende Situation, die sich bereits seit längerer Zeit in unserem Land abzeichnet: die knappen Ressourcen an Strom und das damit verbundene Risiko eines längeren, vielleicht flächendeckenden Blackouts, wie es zwischenzeitlich von vielen Experten für möglich gehalten wird. Und damit zwangsläufig verbunden die Frage der Notvorsorge und Sicherstellung der Versorgung.
- Hat die Stadt ein funktionierendes Notkonzept und werden Feuerwehr, Polizei und Ordnungsamt regelmäßig hierfür geschult?
- Wie und wie schnell werden die Bürger informiert und auf dem Laufenden gehalten, wenn Internet, Telefon und Handy nicht mehr verfügbar sind?
- Funktioniert die Wasserversorgung zu den Haushalten noch ohne Strom und für wie lange kann diese sichergestellt werden?
- Bekommt man an den örtlichen Tankstellen noch Sprit oder sind diese komplett stromabhängig?
- Sind in absehbarer Zeit "Blackout-Übungen" geplant, wie sie aktuell in mehreren anderen Gemeinden durchgeführt wurden?
- Auf was sollte man besonders im Vorfeld achten, um sich entsprechend vorzubereiten, welche konkreten Tipps hat die Stadt hierzu?
Bestimmt bewegen viele Bürger ähnliche Fragen. Vielleicht wäre eine Beitragsreihe im Amtsblatt dafür geeignet?
Nun gut, einen Beitrag im Amtsblatt war das Thema bisher dann doch nicht wert, dennoch wurden zumindest ein Teil meiner Fragen einige Tage später mehr oder weniger ausführlich wie folgt beantwortet:
“…Die Stadtverwaltung hat verschiedene Notfallpläne zu verschiedenen Ereignissen erstellt. Für den Katastrophenschutz und Bevölkerungsschutz ist maßgeblich das Landratsamt zuständig. Natürlich ist unsere Feuerwehr und das Ordnungsamt mit involviert. Schulungen für die Einsatzkräfte von Feuerwehren finden regelmäßig auch auf Gemeinde-, Kreis- und Landesebene statt.
Die Information der Bevölkerung wird durch Feuerwehrfahrzeuge, die Durchsagen machen können, durchgeführt. Die Versorgung mit Trink- und Brauchwasser ist in der Stadt Kirchberg sichergestellt. An mehreren Gebäuden kann extern Strom eingespeist werden. Die Landkreisverwaltung ist in Planung eines Blackout-Konzeptes, Näheres ist uns nicht bekannt.
Auf der Internetseite des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (www.bbk.bund.de) können Sie sich informieren und verschiedene Ratgeber einsehen.”
Mein Fazit, auch nach Durchforsten der empfohlenen Internetseite: so ganz ausführlich und „rundum gut informiert“ fühle ich mich noch nicht, aber es ist ein Anfang, auf dem man aufbauen kann. Ich möchte jeden Einzelnen ermutigen und einladen, selbst zu recherchieren, sich Informationen einzuholen und sich auch dementsprechend vorzubereiten; des Weiteren auch die Ansprechpartner in seiner eigenen Gemeinde mit solchen oder anderen Fragen zu konfrontieren. Eigenverantwortung heißt die Devise, mehr denn je. Und womöglich macht ja „Klartext“ eine Beitragsreihe daraus :-)
Gastautorin: Heike Schöllmann
(Hinweis der Klartext-Rhein-Main-Redaktion: ähnliche Anfragen laufen gerade im gesamten Rhein-Main-Gebiet. Schreiben Sie doch auch Ihre Verwaltungen, THWe und Feuerwehren an und schicken Sie uns Fragen und Antworten an: redaktion@klartext-rheinmain.de. Wir sind gespannt auf deren Rückmeldungen ;-)