DIE PHILOSOPHISCHE FRAGE DES MONATS

von Redaktion — über |

Warum sind wir zuweilen so ungeduldig, so resignativ, so wenig in unserer Schöpferkraft?

Hierzu eine kleine Geschichte:

Ein Passant kommt an einer Baustelle vorbei und trifft auf einen Arbeiter, welcher Steine behaut. Er fragt diesen: „Mein Herr, was tun Sie da?“ – „Sie sehen doch, ich behaue einen Stein, es ist harte Arbeit, ich habe Rückenschmerzen, Durst und Hunger.

Er geht weiter und fragt einen weiteren Steinmetz: „Mein Herr, was machen Sie da?“ – „Nun, ich behaue Steine, um meine Familie zu ernähren.

Weitergehend trifft er auf einen dritten Steinmetz und fragt wiederum: „Mein Herr, was machen Sie da?“ Dieser antwortet „Ich baue eine Kathedrale.

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Wir sehen, es kommt auf die Perspektive an, mit der man etwas betrachtet.

Diese Geschichte geht auf Charles Péguy (1873-1914) zurück, ein französischer Schriftsteller, der auf einer Pilgerreise in Chartre an einer Baustelle vorbeikam. Wenn Sie sich also fragen, warum der Aufbau echter demokratischer Strukturen, Friedensbündnisse und Initiativen zum Erhalt unserer Grundrechte so mühsam schleppend voran geht: ES KOMMT IMMER AUF DIE PERSPEKTIVE AN UND … IHRE ENTSCHLOSSENHEIT!

Autor: Chris Barth