„Fratze Mars“ schreibt einen Brief an unsere „Kanzlerin der Herzen“ – ein Gastbeitrag von Norbert Ditrich
Hi Ändschie,
am 08. Mai feierten wir noch den Sieg über Nazideutschland und das Kriegsende. Und jetzt? Endlich Krieg! Hatte doch Churchill kurz nach Kriegsende 1945 gemeint, daß „das falsche Schwein geschlachtet“ worden wäre. Jetzt erledigen wir das mit Putin-Russland eben 80 Jahre später! War ja auch höchste Zeit. Auf normalem Wege hätten wir die Staatsverschuldung und unser 500-Milliarden-Investitionsprogramm nicht mehr in den Griff bekommen. Den anderen Europäern geht es ja genauso. Die dämliche Schuldenbremse war ohnehin nur eine Investitionsbremse. Aber 2009 brauchte man sie als Beruhigungspille wegen der Finanzkrise 2007/08, Du weißt schon: US-Immobilienblase und Börsen-Bankenkrach.
Die Grundgesetzänderung habe ich doch super eingefädelt. Wir bringen diesen widerlichen Emporkömmlingen und all diesen Naivlingen bei, was Demokratie heißt. Wie Demokratie funktioniert, bestimmen wir! „Sondervermögen“ – ein Begriff für die Ewigkeit. Ich komme eben aus dem Land der Dichter und Denker. Wir haben nun mal ein „besonderes Vermögen“.
Ja, der Krieg – ist schließlich nicht der erste Krieg, der geführt wird, um die Sieger wirtschaftlich zu sanieren und zu stärken. Putin und seine Alt-Kommunisten hatten eigentlich keine Chance. Das war bereits 2014 klar, als wir den Janukowitsch weggeputscht haben. Es sind die bewährten Kräfte aus England, Frankreich und Polen, die wieder einmal ganze Arbeit geleistet haben. Und dieses Mal stehen wir auf der richtigen Seite! Putin hatte mit seiner Verzögerungstaktik und seiner Zurückhaltung auf Trump gehofft (dieser Verräter!). Doch seine Rechnung ging und geht nicht auf. Letztlich musste er reagieren, sonst hätte er innenpolitisch Probleme bekommen. Unsere Geheimdienste sind einfach toll! Jetzt holen wir uns die Ukraine – und Russland gleich mit. Die Bodenschätze, die sich Trump sichern wollte (dieser Größenwahnsinnige!) gehören jetzt uns. Selenskyj bringt uns im Sinne der Globalisierung und der Transformation bestens ins Spiel. Und die USA bekommen wir über den NATO-Bündnisfall auch in den Krieg hinein. Im Zweifelsfall wird es eben zu einer gewissen menschlich-staatlichen Betroffenheit kommen.
Klar kostet so ein Krieg auch Menschenleben, meine Güte, das ist nun mal so: Würde ich auch nicht Kollateralschaden nennen. Denn jetzt kommst ja Du ins Spiel. Die ganzen Einwanderer sind für uns in mehrfacher Hinsicht wichtig und wertvoll: Als billige Arbeitskräfte für die Wirtschaft, als Soldaten in unserem Befreiungskrieg gegen Rußland und nicht zuletzt als Männer für die deutschen und europäischen Mädels. Denn nach dem Krieg werden nun mal einige Männer fehlen. So gesehen können wir dann zudem das BAMF (Bundesamt für Migration und Flüchtlinge) dem Familienministerium zuordnen. Insofern hast Du 2015 und davor die richtigen Entscheidungen zur Förderung der Einwanderung getroffen. Also wie gesagt: Endlich ist Krieg, und wir werden ihn gewinnen!
Was sagst du? Ich soll Dir endlich mal zuhören. Na gut, bitte. Was? Aus dem Fenster schauen, die Russen stehen in Berlin? Nachrichten hören: Die USA stehen in London, Macron wurde aus einem Erdloch geholt? Das ist doch alles ein Alptraum!
Anm.d.Red.: Damit dies aber kein „Alptraum ohne Ende“ wird, möchten wir hier noch zwei Initiativen vorstellen, welche Stimmen für den Frieden sammeln. Zum einen „Krieg – Nicht in meinem Namen!“, welche über Social Media persönliche Friedensbotschaften sammeln und teilen. Bitte beteiligen Sie sich noch heute hier: ich-gebe-dem-frieden-meine-stimme.org/
Zum anderen „Eine Million Stimmen für den Frieden“: damit können sie direkt in Ihrer Nachbarschaft „offline“ aktiv werden. Gesucht werden viele echte, analoge Unterschriften. Machen Sie Deutschland zum „Friedens- und Diplomatieland“. 1.000 Städte/Orte mal 1.000 Unterschriften = 1.000.000.: eine-Million-Stimmen-fuer-den-Frieden.de
