Ehrlich gesagt, das hat gesessen!
Mr. Hamano hat mit seinen Gedichten nicht nur seine eigenen Erlebnisse und Gefühle der letzten Jahre verarbeitet, sondern hält uns allen auch einen Spiegel vor. Der Klappentext sagt es schon: Es geht um „Verdichtung“, und das spürt man in jedem Reim. Die Themen reichen von den emotionalen Achterbahnfahrten der Pandemie über gesellschaftliche Spaltungen bis hin zu kleinen Alltagsfreuden – und das alles in Lyrik, die irgendwo zwischen beißender Kritik und feinem Augenzwinkern pendelt.
Themen, die treffen
Wer in den letzten Jahren aufmerksam durchs Leben gegangen ist, wird in diesen Zeilen vieles wiedererkennen. Gedichte wie „Freiwillig und sicher“ sprechen die Impfdebatten und den Druck der Maßnahmen an – kein leichter Stoff, aber ehrlich und direkt. Dann gibt’s auch die stillen, fast poetischen Momente wie „Madame Mond“, die uns für einen Augenblick aus all dem Wahnsinn rausreißen. Und ja, auch für humorvolle Zeilen wie „NPC“ ist Platz – einfach mal herrlich unangepasst und dennoch bodenständig.
Der Ton macht die Musik
Hamano bleibt nahbar, seine Gedichte sind kein verkopftes Geschwurbel. Die Sprache ist klar, manchmal roh, aber immer pointiert. Die Reime fließen locker und machen auch bei ernsten Themen Spaß zu lesen. Das wechselt zwischen bissigem Sarkasmus, wie in „Aktuelle Lage der Nation“, und herzerwärmender Hoffnung, etwa in „Heilung“. Das Beste: Es fühlt sich an, als würde er mit Ihnen an Ihrem Küchentisch sitzen und diese Sachen einfach so aus dem Ärmel schütteln. Ein im Vergleich zu Robert Habeck durchaus angenehmes Küchentischgespräch, ohne drohende Hausdurchsuchung am nächsten Morgen (siehe #SchwachkopfProfessional).
Highlights gefällig?
- „Freiwillig und sicher“: Direkt auf die Zwölf. Wer die Impfversprechen der Politik und das gesellschaftliche Auseinanderdriften mitgemacht hat, weiß, worauf Mr. Hamano hier anspielt. Das ist wütend, ehrlich und leider auch irgendwie wahr.
- „Madame Mond“: Total anders – eine Ode an den Mond, die zeigt, wie viel Poesie in den kleinen Dingen steckt.
- „Hoffnung“: Kurz, schmerzhaft schön und ein Lichtblick für alle, die sich gerade selbst wieder aufrappeln.
Das Fazit?
Dieses Buch ist ein Stück Zeitgeschichte, ohne staubig oder belehrend zu wirken. Egal, ob du den ganzen Maßnahmen-Irrsinn live miterlebt hast oder jetzt erst realisierst, was damals alles schiefgelaufen ist – diese Gedichte sprechen dich an. Mr. Hamano schafft den Spagat zwischen „auf die Finger klopfen“ und trotzdem irgendwie Mut machen.
Wem kann man das empfehlen?
Wenn Sie selbst manchmal das Gefühl haben, nicht so recht in diese komische, verdrehte Welt zu passen, werden Sie hier viele Aha-Momente finden. Und hey, auch für Leute, die einfach gute Lyrik mit Biss und Humor mögen, ist das Ding was. „Mr. Hamano – Politische Gedichte und über das Leben“ ist ehrlich, kritisch und dabei überraschend warm. Sollte man gelesen haben.
Autor: Chris Barth
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