Aschaffenburg, 3. Mai 2025 – Zum Internationalen Tag der Pressefreiheit versammelten sich ca. 100 Menschen in der Parkanlage an der Weißenburger Straße. Zwei Redebeiträge sorgten dabei für besondere Resonanz: der Aufruf von Prof. DDr. Harald Walach (MWGFD), Pressefreiheit als Fundament der Demokratie zu verteidigen und die pointierte Kritik von KLARTEXT-Herausgeber Chris Barth an staatlich gelenkter Meinung.
Einen historischen und wissenschaftlichen Blick auf die Entwicklung der Medien warf Prof. DDr. Harald Walach 👈. In seinem Beitrag warnte er vor der „Schere im Kopf“ vieler Redaktionen, die sich zunehmend selbst zensierten. Besonders kritisch beleuchtete er die Nähe etablierter Medien zu politischen Machtzentren und den Rückzug aus echter Debattenkultur. „Wir erleben nicht mehr klassische Zensur, sondern freiwillige Gleichschaltung – und das ist gefährlicher als jeder Erlass“, so Walach. Seine Forderung: Alternative Medien stärken, kritische Fragen zulassen und den Mut zur Abweichung fördern.
Dank des Kommunikationsexperten und KLARTEXT-Autors Dirk Hüther konnte das anwesende Publikum in den Diskurs mit eingebunden werden, für welches Presse- und Meinungsfreiheit sehr wichtig ist.
Chris Barth 👈 nahm in einer Rede das jüngste Projekt des bayerischen Digitalministers Fabian Mehring ins Visier: Die sogenannte „Bayern-Allianz gegen Desinformation“. Barth bezeichnete diese als „staatlich orchestrierte Wahrheits-Allianz“, die mit dem Segen großer Digitalkonzerne wie Meta und Google darüber entscheide, was als wahr gelten darf. Der Begriff „Desinformation“ sei längst ein politisches Totschlaginstrument geworden. „Echte Pressefreiheit braucht keine Filter, sondern mündige Bürger und Widerspruch“, so Barth. Nicht fehlen durfte auch ein „Call to Action“: KLARTEXT sucht in ganz Deutschland Bürger, welche regionale Ausgaben der Zeitung ins Leben rufen, oder Ausgaben der bereits existierenden Regionalredaktionen gerne verteilen oder fördern möchten. „Es war noch nie so einfach wie heute, im analogen Raum für Öffentlichkeit zu sorgen“, betonte Barth.
Bei der anschließenden Podiumsdiskussion, an der zusätzlich auch noch RA Ralf Ludwig 👈 (ZAAVV), Oliver Signus (freier Journalist), Jan Veil (Künstler und Aktivist) und Stephanie Tsomakaeva 👈 („Politiker müssen haften“, DSA & WABEO) teilnahmen, wurde folgendes herausgearbeitet: „Pressefreiheit ist kein Selbstläufer – sondern ein Gut, das immer wieder neu errungen werden muss. Von unten. Von uns allen.“ Zur Videodokumentation der Podiumsdiskussion hier entlang. 👈