TODESURTEIL PFLEGEHEIM? WENN WEGSCHAUEN KEINE OPTION MEHR IST

von Redaktion — über |

Ein Beitrag von Chris Barth

Wie wollen Sie eigentlich alt werden?

In einem warmen Zimmer, umgeben von vertrauten Stimmen, mit Respekt behandelt – oder allein, sediert, vielleicht wundgelegen, irgendwo in einem anonymen System, das Sie nur noch als „Pflegefall“ kennt?

Und: Wie werden Ihre Eltern altern? Ihre Großeltern?

Sind wir ehrlich – die meisten von uns wissen es nicht. Oder wollen es nicht wissen. Denn die Wahrheit über viele deutsche Pflegeeinrichtungen tut weh. Und genau deshalb müssen wir hinschauen.

Ein Buch, das schockiert – und Hoffnung macht

Mit ihrem Buch „Todesurteil Pflegeheim – Die ganze Wahrheit“ reißt Katharina Jansen, Pflegeexpertin und Whistleblowerin, die Tür zu einem düsteren Kapitel unserer Gesellschaft auf. Ihre Erfahrungen, gesammelt in über 85 Pflegeeinrichtungen – viele davon „undercover“ – sind erschütternd. Aber sie sind auch notwendig.

Denn Jansen will nicht provozieren. Sie will verändern.

Ihr Buch ist Anklage und Aufruf zugleich: Gegen ein System, das alte Menschen entmündigt, Familien entfremdet und Pflege in ein profitgetriebenes Geschäftsmodell verwandelt hat. Aber auch für eine neue Haltung, eine neue Ethik, eine neue Hoffnung. Für die Rückkehr von Würde, Nähe und Mitgefühl – dorthin, wo sie am dringendsten gebraucht werden!

Pflege beginnt im Herzen – und manchmal schon mit 17

Die Wurzeln dieser Mission reichen tief. Schon mit 17 Jahren erkannte ihr Großvater ihre besondere Gabe im Umgang mit älteren Menschen. Eine Begabung, die sie nicht nur als beruflichen Weg sah – sondern als Berufung.

Heute, über Jahrzehnte später, ist daraus eine kompromisslose Haltung geworden. Eine Überzeugung, gespeist aus Glauben, Empathie, Mut und Klarheit.
Ich diene im Namen Jesu Christi“, schreibt sie. Und wer ihr begegnet, merkt schnell: Dieser Satz ist nicht fromm, sondern kraftvoll. Katharina Jansen hat sich entschieden, niemals wegzuschauen.

Ein exklusives Interview, das aufrüttelt

Im KLARTEXT-Videointerview spricht Frau Jansen vor kurzem offen – über ihr Buch, über das Versagen der Behörden, über Pflegeheime als „Endstation Menschenwürde“. Doch sie redet auch über Hoffnung. Und über das, was wir selbst tun können.

Denn es gibt sie: Einrichtungen, die menschlich arbeiten. Menschen, die mit Herz pflegen. Und Angehörige, die Verantwortung übernehmen wollen – aber oft allein gelassen werden. Kein bequemes Interview sein. Aber ein ehrliches.

Und wer Frau Jansen zuhört, spürt: Es ist nicht zu spät. Noch können wir etwas ändern!

Die Pflegeindustrie: ein System, das krank macht

Was Frau Jansen schildert, lässt aufhorchen:

Bewohner, die aktiv „pflegebedürftig gemacht“ werden, weil das Heim an ihrer Abhängigkeit verdient. Rollstühle statt Gehtraining. BigPharma-Medikamente statt Zuwendung. Profite für staatliche oder kirchliche Träger, statt soziales Engagement.

Menschen, die langsam sterben – nicht an Krankheit, sondern an Ignoranz.

Und währenddessen?

Heimaufsichten, die nicht handeln. Politik, die wegsieht. Und Familien, die sich oft aus Überforderung zurückziehen.

Frau Jansen stellt Fragen, die wehtun:

  • „Warum lassen wir zu, dass unsere (Groß-)Eltern wie Objekte behandelt werden?“
  • „Wie konnte Pflege zur Industrie verkommen – und wer profitiert davon?“

Ihre Antworten sind deutlich. Ihr Buch ist eine Chronik des Versagens – und ein Manifest für Veränderung.

Ein Lichtblick: Eilverfahren und Aufbruch

Und es bewegt sich etwas.

Dank ihrer Hartnäckigkeit wurden erste Eilverfahren gegen besonders skandalöse Pflegeeinrichtungen eingeleitet. Vielleicht Präzedenzfälle – hoffentlich der Anfang einer größeren Welle. Doch dafür braucht es mehr als ein Buch. Es braucht Menschen, die aufstehen. Die hinschauen. Und handeln.

Katharina Jansen ist nicht nur eine Aufdeckerin. Sie ist auch eine Mutmacherin: Wir brauchen (wieder) mehr Wallraffs. Und mehr Jansens.

Diese Gesellschaft hat es sich zu bequem gemacht im Umgang mit den Schwächsten. Wir brauchen eine neue Kultur der Verantwortung. Eine neue Form von Bürgermut. Denn es reicht nicht, empört zu sein. Wir müssen unbequem sein. Investigativ. Engagiert.

Und ja – vielleicht sogar inkognito, wenn es sein muss. Katharina Jansen hat vorgemacht, wie es geht.

Wegschauen ist keine Option mehr

Wenn Pflege zum Geschäftsmodell wird, stirbt die Würde zuerst. Doch wenn wir wieder anfangen, hinzusehen, nachzufragen, einzugreifen – dann gibt es Hoffnung.

Hoffnung auf ein System, das pflegt, statt auszubeuten.
Hoffnung auf Einrichtungen, die dem Leben dienen – nicht nur dem Umsatz.
Hoffnung auf eine Gesellschaft, die sich nicht selbst verrät, wenn ihre Alten schwach werden:

  • Für Ihre Eltern.
  • Für Ihre Großeltern.
  • Für Sie selbst.

Denn am Ende (be-)trifft es uns alle.

Anm.d.Red.: Zum Artikel, zum Videointerview und zum Buch hier entlang: link