Beitrag von Prof. Dr. med. Dr.h.c. Edmund Lengfelder
Im Krieg sind die gegnerischen Seiten darauf aus, sich gegenseitig den größtmöglichen Schaden zuzufügen, durch Töten, Verstümmeln und Verletzen der Menschen, durch Vernichtung von Wirtschaftssystemen, Infrastruktur, Lebensgrundlagen und sozialen Beziehungen. Die Ziele und Gründe von Kriegen können sehr vielfältig sein, z. B. Abwehr von Angriffen, Gier nach den geologischen, immobilen, industriellen Reichtümern und wirtschaftlichen und intellektuellen Errungenschaften des Gegners und seine Ausschaltung als wirtschaftlicher Konkurrent für einen langen Zeitraum. Ziele und Gründe können auch immateriell sein, wenn sich Ideologien oder Religionen in Konkurrenz um die Masse an gläubigen Untertanen gegenüberstehen und ihre Legitimation zu den Grauen eines Krieges z. B. aus dem Auftrag ihres Gottes zur Unterwerfung der Ungläubigen oder aus dem Bewusstsein schöpfen, vor Jahrtausenden von ihrem Gott als seine Auserwählten geadelt worden zu sein, wonach die anderen Teile der Menschheit entsprechend der von ihrem Gott vorgegebenen Rangordnung nur Kreaturen darstellen, die den Tieren gleich sind und als solche auch im täglichen Leben behandelt werden dürfen.
Zum Krieg gehört ferner eine ungezählte Vielfalt von Waffen und Kampfmitteln, vom Infanteriegewehr über Minen und Panzern bis zu Drohnen und Raketen sowie die Ausrüstungen von Marine und Luftwaffe. Untrennbar verbunden mit allen Arten der Kriegsführung ist auch jede Anwendung von Propaganda, Täuschung und Heimtücke, um auch die Psyche des Gegners – in der Truppe wie in der Zivilgesellschaft - in allen Tiefen des Seins zur Erreichung der eigenen Kriegsziele zu formen, zu zermürben, ja zu zertreten. Dazu kommt immer die Frage der kriegführenden Parteien nach den Kosten: Wie kann dem Gegner mit möglichst geringen eigenen Kosten ein maximaler Schaden zugefügt werden? Dieser Beitrag beleuchtet den Einsatz und die Wirkung von Uranmunition unter den verschiedenen hier angesprochenen Aspekten einer Kriegsführung.
Uran ist ein natürlich und ubiquitär vorkommendes Schwermetall, das in verschiedenen chemischen Formen in allen Bodenmaterialien, Gesteinen, Gewässern und Ozeanen zu finden ist. Es ist auch in Lebensmitteln und im Trinkwasser vorhanden. Der menschliche Körper enthält deshalb im Durchschnitt 90 Mikrogramm Uran, der Großteil davon im Skelett. Das natürliche Uran besteht aus einer Mischung von drei radioaktiven Isotopen, die durch ihre Massenzahlen U-238 (99,3 %), U-235 (0,7%) und U-234 (0,005%) charakterisiert sind. Die radioaktiven Halbwertszeiten liegen bei 4,5 Milliarden Jahren (U-238) und 700 Millionen Jahren (U-235). U-235 ist kerntechnisch spaltbar: zum Einsatz als Atomsprengkörper oder als Reaktorbrennstoff. Zur Verwendung als Reaktorbrennstoff wird der U-235 Anteil von 0,7% auf etwa 3% angereichert. Das verbleibende Uran wird nach der Entfernung der angereicherten Fraktion als abgereichertes Uran (engl. depleted uranium) DU bezeichnet. Es enthält etwa 60% der Radioaktivität von Uran. DU enthält etwa 99,8% U-238 und 0,2% U-235. DU hat eine hohe Dichte (19,1 g/cm3), ähnlich wie Wolfram (19,2 g/cm3), aber ist noch deutlich schwerer als Blei (11,3 g/cm3) und wird deshalb für eine Reihe nicht-militärischer Anwendungen benutzt: als Gegengewichte und Ballast in Flugzeugen, als Strahlenabschirmung im medizinischen Bereich und für den Transport radioaktiver Materialien. Wegen seiner hohen Dichte und anderen physikalischen Eigenschaften wird DU auch in Munition und zur Schutz-Verstärkung von militärischen Fahrzeugen, z. B. Panzern, verwendet.
DU eignet sich für die Herstellung von Munition wegen seiner besonders hohen Durchschlagkraft auch bei gepanzerten Fahrzeugen. Die bei Panzertypen mit Glattrohrkalibern von 120 mm (USA: Abrams, GB: Challenger, D: Leopard) eingesetzte DU-Munition kann Panzerstahl von 80 cm Dicke und armierten Beton bis zu 5 m Dicke durchschlagen. Die hohe Durchschlagskraft ist u.a. durch die viel höhere Dichte von DU im Vergleich zu Stahl (ca. 8 g/cm3) bedingt. DU-Munition wird panzerbrechend auch in Maschinenkanonen mit Kalibern von 20-30 mm eingesetzt, um Radpanzer oder gepanzerte Mannschaftstransportfahrzeuge zu bekämpfen. Bei speziell für den Bodenkampf ausgerüsteten Kampfflugzeugen sind 30 mm DU-Maschinenkanonen mit einer Schussleistung von 4000 Schuss pro Minute im Einsatz.
Anstelle von DU-Munition wird von einigen Staaten (z. B. BRD) Panzer-Munition mit Wolframcarbid-Penetratoren bei vergleichbarer Durchschlagskraft angeboten und verwendet, jedoch mit geringerer biologischer Spätwirkung. Allerdings kostet DU-Munition nur einen Bruchteil der Munition auf Wolfram-Basis. Denn DU ist ein Abfallprodukt bei der Anreicherung von U-235 als nuklearer Brennstoff, und davon liegen bei den einschlägigen Unternehmen global etwa 1 Million Tonnen auf Halde. Die DU-Penetratoren haben gegenüber Wolfram-Penetratoren außerdem den Vorteil, dass sie sich beim Durchtritt durch die Panzerung des Zielfahrzeugs ständig nachschärfen, während Wolfram-Penetratoren stumpfer werden. DU findet auch für die Munition von Scharfschützengewehren und für bunkerbrechende Bomben Verwendung.
Schnittbild einer DU-Panzerpatrone des nationalen US-Sicherheitsunternehmens SANDIA. Der hier gezeigte DU-Penetrator ist ein ca. 70 cm langer Uranstab von wenigen Zentimetern Durchmesser und ca.10 kg Gewicht. Er wird im Glattrohr des Panzers mit einem Treibkäfig aus Kunststoff (sabot) zentrisch geführt, welcher nach Verlassen des Panzerrohrs abgeworfen wird. Die Luftleitbleche am hinteren Ende des Penetrators ermöglichen die genaue Flugbahn des Geschosses.
Die Wirkungsweise der DU-Munition soll nun näher beleuchtet werden.
Beim Durchtritt des Uran-Geschosses durch die Panzerung des getroffenen Fahrzeugs verdampfen durch Reibungshitze bis zu 70% der Uran-Masse. Die dabei gebildeten Uran-Feinstpartikel (Nanopartikel, 0,001-0,00001mm) verbrennen explosionsartig zu Uran-Oxiden.
In der Folge
- verbrennen die im Fahrzeug befindlichen Personen
- explodiert die im Fahrzeug befindliche Munition
- verbrennt der im Fahrzeug vorhandene Treibstoff
- brennt das getroffene Fahrzeug aus
- verteilt sich der giftige Uran-Staub großflächig um den Zielort, verbleibt dort zunächst und wird in der Folgezeit über riesige Flächen verweht. Der bei uns gelegentlich aus 2000 km Entfernung ankommende Saharastaub besteht weitgehend aus viel größeren Partikeln.
1 cm3 Uran oder DU entspricht 1015 Nanopartikel mit je 100 nm Durchmesser, diese ergeben aneinandergereiht eine „Schnur“ von 100 000 km Länge und haben insgesamt eine Oberfläche von 126 m2 (halber Tennisplatz). 1 cm3 DU entspricht einer Aktivität von 2,3 x 105 Bq. 1 Milliarde (= 20 Mikrogramm) Nanopartikel mit je 100 nm Durchmesser haben eine Gesamtaktivität von 0,23 Bq. Wenn die beim Verdampfen von DU gebildeten Nanopartikel kleiner als 100 nm sind, steigt deren Zahl erheblich mit einer entsprechenden Vergrößerung der chemisch reaktiven Oberfläche und damit deren biologisch-chemischen Giftigkeit.
Die biologische (krankmachende) Wirkung von Uran-Nanopartikeln entsteht wegen deren
- Aufnahme durch Atmung
- Aufnahme durch Nahrung
- Aufnahme durch die intakte Haut
- Aufnahme durch Wunden
Uran und Uran-Nanopartikel wirken überwiegend durch chemische Giftigkeit, erst sekundär durch Radioaktivität (α-Strahler). Zielorgane der Uran-Giftwirkung sind mehrere Organe: besonders die Nieren und Lunge, dann Knochen, Leber, Hoden, Haut, Gehirn, Zentralnervensystem und andere.
Graphik Oberdörster 2005
Feinstruktur eines Lungenbläschens und der naheliegenden Kapillaren. Bei der Inhalation eines großen – in den allermeisten Fällen biologisch abbaubaren - Partikels werden die im Lungenbläschen sitzenden Granulozyten durch Chemotaxis angezogen, die dann das Partikel eliminieren. Nanoskalige nicht aus biogenen Materialien bestehende Partikel werden vom körpereigenen immunologischen System nicht erkannt – sie spielten in der bisherigen Entwicklung biologischer Systeme keine Rolle. Derartige nanoskalige Partikel können biologische Membranen ungebremst durchdringen.
Der Verband der Chemischen Industrie erklärte 2011 nach 10 Jahren Sicherheitsforschung der Industrie an Nanomaterialien als Zwischenbilanz der Industrie, dass keine außergewöhnlichen Nano-Risiken bekannt sind. Dies ist insofern erstaunlich und unwahr, als nanoskalige und größere Bruchstücke von Asbestfasern seit 1930 eindeutig als Ursache tödlich verlaufender Asbestose und Tumore identifiziert wurden, ein Verbot von Asbestverwendung aber dank effektivem Lobbyismus der einschlägigen Industrie erst 1993 erlassen wurde, nach über 60 Jahren des Wissens um die Gefahren und Hunderttausenden von Asbesttoten in Europa.
Der größte Schieß- und Übungsplatz der NATO in Europa seit 1957 ist der „Poligono Militare Salto di Quirra“ auf Sardinien. Dort werden auch von See aus Schießtests mit DU-Munition durchgeführt. Wegen der im Laufe der Jahrzehnte auftretenden Fehlbildungen und Tumore bei Menschen und Tieren wurden seit 2011 umfangreiche Untersuchungen auf DU-Nanopartikel von den Universitäten Modena und Mailand durchgeführt. Man fand DU in der Kleidung von Hirten und DU-Nanopartikel in Lungen, Lymphknoten und anderen Organen von 150 Bewohnern und Soldaten und in missgebildeten Tieren. Auf dem Areal ist inzwischen die Beweidung und Erzeugung von Futtermitteln streng verboten.
In den Kriegen gegen den Irak 1991 und 2003-2011, die mit - erfundenen – Massenvernichtungswaffen im Irak begründet wurden, haben die USA und Großbritannien Uranmunition in großem Stil eingesetzt, allein die USA ca. 1000 to DU-Munition. Dabei ging es von Anfang an um Öl. Die Welt hat im Irak-Krieg die gezielte militärisch-kriegerische Zerstörung alten Saatguts erlebt. Die ersten Bombenangriffe wurde auf die Lagerhallen geflogen, in denen altes Saatgut lagerte. Die nächsten Ziele waren die Getreide-Silos im ganzen Land mit der Folge massiver Hungersnöte. Dann folgte der Vorschlag durch die UNO: Nahrung für Öl.
Die Ziele und Aufgaben der NATO änderten sich 1999 grundlegend. Die NATO – mit aktiver Beteiligung der Bundeswehr – führte 1999 ohne UNO-Mandat und unter Bruch des Völkerrechts und unter Einsatz von Uranmunition einen Angriffs-Krieg gegen Kosovo und Serbien (Jugoslawienkrieg). Ein Ziel dieses NATO-Kriegs war die Schaffung der größten US-Militärbase außerhalb der USA im Kosovo. Diesen Krieg haben der deutsche Verteidigungsminister Scharping (SPD) und der Außenminister Fischer (GRÜNE) mitgetragen. Durch die Verwendung von DU-Munition durch die NATO haben dabei viele Bundeswehrsoldaten Uranstaub inkorporiert. Wegen ihrer Krankheitssymptome und der Haftung der BRD sollte ihr Urin im bundeseigenen GSF-Institut (heute das bundeseigene Helmholtz-Zentrum) untersucht werden. Dazu schickte das Verteidigungsministerium dem Institutsleiter in der GSF folgendes Schreiben:
An Dr. Paretzke GSF 30.06.1999 . . . .Grundsätzlich bin ich mit Ihnen einer Meinung, dass man bei Berücksichtigung der Erfahrungen aus dem Golf-Krieg hypothetisch von keinem signifikanten gesundheitlichen Gefährdungspotenzial durch die Anwesenheit von Bestandteilen an DU-Munition und deren Reaktionsprodukten am oder im Boden oder an getroffenen militärischen Fahrzeugen ausgehen muss . . . .
Danach hat das GSF-Institut im Urin der Soldaten kein Uran gefunden!
Im gegenwärtigen Ukrainekrieg wird von den durch die USA gelieferten Abrams-Panzern und den britischen Challenger-Panzern in erheblichem Umfang mit DU-Munition geschossen. Dies ist auch deshalb von Bedeutung, weil die Ukraine als die Kornkammer Europas viel Getreide in die EU importiert und zuverlässige Analysen auf DU des auch nach Deutschland importierten Getreides nicht vorliegen. Bezüglich der Analysen von aus der Ukraine importiertem Getreide ist folgender Sachverhalt bemerkenswert: Der staatliche Sicherheitsdienst der Ukraine, Abteilung Organisierte Kriminalität/Korruption, hat im amtlichen Dokument vom 22.11.2017 direkt festgestellt, dass Ukrainer entgegen strikter Verbote Getreide in der durch den Reaktorunfall in Tschernobyl kontaminierten Sperrzone illegal anbauen, es mit behördlich gefälschten EUR.1-Zertifikaten versehen und anschließend das belastete Material als die Ware erster Qualität auf den Markt in Europa bringen. Was in Deutschland von der staatlichen Kontrolle und Überwachung gesundheitsrelevanter Gefahren zu halten ist, hat das deutsche Volk durch die staatlichen Corona-Maßnahmen, die entschwärzten RKI-Protokolle und die zahllosen Lügen der Regierung zur „segensreichen“ Wirkung der Corona-Impfung leidvoll erfahren. Von Bedeutung ist ferner die Tatsache, dass seit 2014 die ukrainische Regierung 17 Millionen Hektar fruchtbares Ackerland an westliche Konzerne, vorwiegend an US-Firmen mit Hauptaktionären wie Blackrock, Blackstone und Vangard verkauft hat. Zum Vergleich: ganz Italien verfügt nur über 16,7 Millionen Hektar Ackerland.
Es ist die Aufgabe echter unabhängiger Wissenschaft, Tatsachen und Zusammenhänge wahrheitsgetreu zu erforschen und darüber zu berichten. Dass Wissenschaftler bei noch nicht hieb- und stichfester Erkenntnislage auch ihre Meinung zu einem Thema zum Ausdruck bringen, ist für eine ergebnisoffene Diskussion unabdingbar. Das Bundesverfassungsgericht erklärt in seiner Entscheidung vom 4.11.2009:
"Die Absicht, Äußerungen mit schädlichem oder in ihrer gedanklichen Konsequenz gefährlichem Inhalt zu behindern, hebt das Prinzip der Meinungsfreiheit selbst auf und ist illegitim. [...] Nicht tragfähig für die Rechtfertigung von Eingriffen in die Meinungsfreiheit ist ein Verständnis des öffentlichen Friedens, das auf den Schutz vor subjektiver Beunruhigung der Bürger durch Konfrontation mit provokanten Meinungen zielt."
Dieser Beitrag wurde in der Wissenschafts-Zeitschrift Raum & Zeit erstveröffentlicht: raum-und-zeit.com