Zeit zum Handeln
„Vieles von dem, was Bundesminister Özdemir in der Landwirtschaft vorhat, bedeutet eine Verknappung und Verteuerung des Angebotes an Rohstoffen“, warnt Branchen-Präsident Christian von Boetticher. „Özdemir treibt die Preise in die Höhe und die Einkommen der Bauern in den Keller.“
Was die Bauern anzubauen haben, schreibt heute die Politik bzw. die Bürokratie vor. Das Ausmaß an Bürokratie und Kontrolle ist gigantisch. Außerdem kaufen immer mehr Großinvestoren Ackerland auf, um dort Solarzellen aufzustellen. Bauern haben gegen die milliardenschweren Investoren keine Chance. Sie können ihre Flächen nicht mehr vergrößern, um gegen die Konkurrenz zu bestehen. Statt zu wachsen, müssen sie weichen. Das ist der direkte Weg in die Katastrophe. Ich habe den Eindruck, die Bauernhöfe und die traditionelle Landwirtschaft werden gezielt zerstört.
Jeden Tag sterben sechs bis sieben Betriebe in Deutschland. Wenn ein landwirtschaftlicher Betrieb zumacht, ist er weg. Wir setzen damit unsere Versorgungssicherheit dramatisch aufs Spiel. Die aktuell herrschende „Elite“ hat eine Vision von dem, was geschehen soll. Wir sollten uns jedoch an deren Plänen nicht abarbeiten, sondern dringend eigene Visionen und Projekte einer menschenwürdigen Zukunft entwickeln. Es geht darum, das Sinnvolle zu tun - jetzt. Zweifeln und Zögern macht die Sache nur schlimmer.
Viele wollen nicht an sich selbst arbeiten, sich verändern. Aber wir müssen eigene Schritte machen, erst das wird die Welt verändern.
Um gut in die Zukunft hineinzukommen, gilt es, sich auf Naturnähe und ökologisch wertvolle Landwirtschaft zurückzubesinnen. Heimische Direktvermarkter bieten eine Vielzahl von hochwertigen Lebensmitteln an. Unterstützen Sie diese. Kaufen Sie ein beim Bauern und Lokalproduzenten und helfen Sie aktiv mit, die Willkür und den Irrweg der Politik zu unterbinden. Denken Sie über Ihr Konsumverhalten nach. Kaufen Sie nichts mehr bei Konzernen. Wie lautet die Gegenvokabel zu Globalisierung? Regionalisierung. Kleine Tante Emma-Läden, beim Türken um die Ecke, beim Bauern, beim lokalen Bäcker und Metzger … Die Macht Ihrer Geldbörse ist gigantisch.
Eine Alternative, die ich selbst betreibe: Eigenanbau! Eine andere alternative Möglichkeit, in der ich selbst Mitglied bin: „Solidarische Landwirtschaft“, kurz „Solawi“. Frisches Obst und Gemüse direkt vom lokalen Feld, und das wöchentlich. Und vergessen Sie daneben nicht mit offenen Sinnen durch die Natur zu treten, Kräuter zu kennen, Kräuter zu spüren und zu sich zu nehmen. Versorgungssicherheit, Nachhaltigkeit und gemeinschaftlicher Besitz. Eine Gesellschaft geht ohne Gemeingut kaputt. Wir müssen uns endlich und konsequent zu unserer Verantwortung für die Mitmenschen, die Natur und die Gesellschaft bekennen.
Unser Ziel sollte es sein, aus dieser Sackgasse der Konsumgesellschaft, in Wirklichkeit aber aus einer Form der geheimen Sklaverei, herauszukommen. Ich glaube an die Wirksamkeit der Menschen auf der Erde. Und in der derzeitigen Situation brauchen wir Ideen für gemeinschaftliches gesellschaftswirksames Handeln dringender denn je. Durch das gemeinsame Tun mit Liebe und Hingabe sind positive Änderungen möglich.
Gastautor: Markus Schierz, Steuerberater Eppertshausen