Editorial zur 3. Ausgabe von Klartext-RheinMain
Liebe Leserinnen und Leser, die Probleme, die auf Europa und Deutschland zukommen sind groß. Firmen und Privathaushalte leiden unter den stark steigenden Preisen für Energie, Lebensmittel und Rohstoffe. Das Handelsblatt Research Institute (HRI) rechnet für dieses Jahr nur noch mit einem Wirtschaftswachstum von rund 1,6 Prozent in Deutschland – bei einer durchschnittlichen Inflation von 7 bis 8 Prozent. „Deutschland muss sich auf magere Jahre einstellen“, sagt HRI-Präsident Bert Rürup. Das war noch bevor unser Wirtschaftsminister und gelernter Kinderbuchautor Robert Habeck bei „Maischberger“ eingestehen musste, dass er keine Ahnung davon hat, was eine Insolvenz ist. In der Zwischenzeit müssen mehr und mehr Unternehmen den Betrieb einstellen und genau diese anmelden!
Unsere ReGIERenden schnürten strohfeuerartige „Rettungspakete“, wie den Tankrabatt, die oft nicht gut durchdacht sind und nicht beim Verbraucher ankommen. In der Ukraine herrscht noch immer Krieg und in Armenien bahnt sich gerade ein neuer an. Durch die westlichen Sanktionen hat die Politik erreicht, dass Russland am Energiehahn dreht. Habeck und Baerbock haben mit blindem Aktionismus endlich erreicht, was sie im März/April diesen Jahres schon angekündigt hatten und bereits 2016 als Ziel vorformuliert hatten: „Deutschland lässt die russischen Energieimporte komplett auslaufen“ (Zitat Baerbock). Jetzt, wo Russland die Agenda der deutschen Politik erfüllt, empören sich die deutschen Politiker und machen den „bösen Russen“ und den Krieg in der Ukraine für ihr eigenes Politikversagen, den Niedergang unserer Wirtschaft und unseres Landes verantwortlich.
Es ist doch schön, wenn man einen Schuldigen hat. Sicher lassen sich noch mehr Feindbilder finden. Dafür muss man nicht lange suchen. Wie wäre es mit den Ungeimpften, den Querdenkern (steht doch Corona für den Herbst bereits wieder in den Startlöchern) oder ganz einfach dem Wetter? Dem Wetter? Warum sollte das Wetter schuld sein? Warum nicht? Das Wetter ändert sich dauernd und liefert immer wieder neue Gründe für Unmut. Nicht geändert hat sich unser "Klartext". Auch in Ausgabe 3 finden Sie wieder vielfältige Artikel zu bereits oben genannten Krisen, Gastbeiträge und allerhand Informatives aus Politik und Alltag, regional und überregional. Uns ist wichtig, dass unsere Berichterstattung und Kommentierung vielfältig ist für das politische und gesellschaftliche Leben in der Region und als publizistische Konkurrenz zu den „etablierten Medien“.
Wie bereits Kant sagte: “Sapere Aude“ - Wage zu wissen. Schaue hinter die Dinge. Traue nicht einfach dem Schein. Hinterfrage das Offensichtliche. In diesem Sinne wünschen wir Ihnen viel Spaß beim Lesen der aktuellen Klartext-RheinMain.
Ihre Redaktion