Ein „wissenschaftlicher“ Betrüger

von Redaktion — über |

Was halten Sie eigentlich von unserem Gesundheitsminister Lauterbach? Sie glauben immer noch, er wäre aufgrund seiner Expertise in dieses Amt geraten? Glauben Sie, er ist ein Experte, weil er in der Coronazeit von Talkshow zu Talkshow tingelte und sich selbst als Epidemiologe verkauft hat (was er erwiesenermaßen nicht ist)? Wie wäre es, wenn wir mal einen Blick auf das Wirken von Karl Lauterbach werfen, ob er wirklich der Gesundheitsexperte ist, als der er uns verkauft wird.

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Tatsächlich hat Lauterbach Medizin studiert und sein Studium abgeschlossen. Eine sog. Approbation hat er allerdings nach dem Studium nicht erhalten. Herr Lauterbach hat nie als Arzt praktiziert. Auch hat er danach keinen „Facharzt“ erworben. Stattdessen ging er 1995 an die Harvard School of Public Health und hier beginnt das Spiel mit dem Doktortitel und vermeintlichen weiteren Qualifikationen. In Harvard hat er angeblich mit einem Doktortitel abgeschlossen, komischerweise wurde seine Doktorarbeit jahrelang unter Verschluss gehalten. Transparenz geht anders und der Vorgang sucht in der Wissenschaftswelt seinesgleichen.

Herr Lauterbach hat dort auch nicht Epidemiologie studiert, wie er immer behauptet hat, sondern Gesundheitsökonomie. Er hat wohl einmal einen Schein in Epidemiologie erworben. Nur, wer würde sich in Deutschland mit einem Philosophiestudium und einem zusätzlichen Schein in Volkswirtschaft in Talkshows setzen und von sich behaupten, er sei Volkswirt und Experte für Finanzwirtschaft?

Seine Doktorarbeit durfte übrigens alleine die Berufungskommission der Universität Köln einsehen, die ihn dann auch gleich zum Professor ernannte. Auch hier hatte er nicht die nötigen Qualifikationen, wie z.B. eine sog. Habilitationsschrift. Er wurde sogar Leiter des, eigens für ihn geschaffenen, Instituts für Gesundheitsökonomie. Das Ganze wurde von der Uni Köln damit begründet, dass seine Arbeit aus Harvard angeblich herausragende wissenschaftliche Qualitäten aufweist. Sie wissen, was der berühmte „Kölsche Klüngel“ ist? Niemand hat es interessiert, dass eine Habilitation laut Hochschulrahmengesetz eine zwingende Voraussetzung für die Ernennung zum Professor ist und noch weniger hat es jemand interessiert, ob es für den Posten vielleicht deutlich besser Qualifizierte gab. Und wer will, kann sich auf YouTube gerne Herrn Lauterbachs Rede auf einem Kongress anschauen, in der er sich damit brüstete, wie er, mit der Uni Köln zusammen, diese Professur für sich selbst erfunden hat.

Nun, da Lauterbach Amt und Würden hatte, nutzte er diese hauptsächlich für Studien im Auftrag der Pharmaindustrie. Wer hätte das gedacht. Erinnern Sie sich an die Skandale um z.B. den Blutdrucksenker „Lipobay“ und den Appetitzügler „Reductil“? Herr Lauterbach war darin verwickelt. Seine Doktorarbeit wurde dann übrigens nach 20 Jahren und intensivem Nachfragen seitens prominenter Stellen doch noch veröffentlicht (auf seiner Homepage einzusehen). Es handelt sich um eine etwa 100 Seiten lange Abhandlung über Moral- und Gerechtigkeitsaspekte innerhalb eines Gesundheitssystems. Für eine, vorher als herausragend gepriesene, wissenschaftliche Arbeit, ist das eher ein schlechter Witz. Es gibt Professoren, die sagen, dass diese Arbeit bei ihnen nicht mal als Seminararbeit durchgehen würde.

Die Ex-Frau von Lauterbach (die wirklich Epidemiologin ist) hat übrigens auch einige nette Anekdoten über die wirklichen Qualifikationen ihres Ex-Mannes. Und das sind Fakten und keine schmutzige Wäsche aus einem Rosenkrieg. Hinzu kommen seine seit Jahren engen Verbindungen zur Bertelsmann-Stiftung, die ihrerseits gerne die Kliniken in Deutschland auf 1/3 reduziert sehen will. Nun wissen Sie, mit welchen Zielen der feine Herr in seinem Ministeramt sitzt. Ganz sicher nicht mit dem Ziel, dass Sie gesund bleiben und Hilfe im Krankheitsfall erhalten.

Es bleibt die Frage, wie es kommt, dass ein Mann, dem ohne weiteres unterstellt werden könnte, dass er ein wissenschaftlicher Betrüger und Hochstapler ist, von Millionen von Menschen als Medizinexperte gesehen wird und vor allem, wie kam dieser Mann auf seinen Posten?

Es gab mal Zeiten in diesem Land, da hatten Politiker noch so etwas wie Ehre im Leib und einige von ihnen sind wegen weit weniger krassen Verfehlungen zurückgetreten. Wenn Herr Lauterbach eines hat, dann ist es offensichtlich Sitzfleisch.

Autor: Dirk Hüther

Anm. d. Red.: Lauterbachs Arztkollegin und Noch-EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen läuft unserem Gesundheitsminister in Sachen "Klüngelei" und "Sitzfleisch" derzeit den Rang ab. Hier online informieren: https://cutt.ly/G6AmsbX