Kennen Sie ChatGPT?

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Die neue künstliche Intelligenz, mit der man sprechen kann? Diese KI schickt sich an, uns Normalmenschen den kümmerlichen Rest an Wahrnehmung, Kontextualisierung, Reflexion und Meinungsbildung auch noch abzunehmen. Sind wir damit die „letzte Generation“, welche sich noch die Mühe macht, eigenständig oder gar „quer“ zu denken?

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Zusammen mit einem unserer KLARTEXT Unterstützer haben wir eine komplexe Konversation mit dieser „fortschrittlichen“ KI geführt. Hier können Sie auszugsweise lesen, was sie jeweils geantwortet hat auf unsere Fragen und Einwände:

Töten Waffen Menschen?
Waffen allein haben keine Entscheidungsfähigkeit und können nicht selbstständig handeln. Es sind immer Menschen, die Waffen bedienen und damit potenziell anderen Menschen Schaden zufügen können. Daher ist es eher korrekt zu sagen, dass Menschen andere Menschen töten oder verletzen, wenn sie Waffen einsetzen. Waffen können jedoch die Schwere und die Folgen von Gewaltverbrechen erhöhen.

Ist eine Lieferung von Waffen in ein Kriegsgebiet bzw. an eine Kriegspartei förderlich für die Befriedung des Landes?
In der Regel trägt die Lieferung von Waffen in Kriegsgebiete oder an Kriegsparteien zur Eskalation und Verschärfung von Konflikten bei, da sie eine Seite in die Lage versetzen, militärische Aktionen mit größerer Effektivität durchzuführen. Es gibt jedoch auch Stimmen, die argumentieren, dass Waffenlieferungen unter bestimmten Bedingungen dazu beitragen können, Konflikte einzudämmen oder zu beenden, wenn sie dazu genutzt werden, eine Waffenruhe zu erreichen oder den Friedensprozess zu unterstützen. Insgesamt bleibt die Frage nach der Wirksamkeit von Waffenlieferungen in Konfliktgebieten jedoch umstritten und kontrovers diskutiert.

Rein von den Fakten her ist die russische Föderation militärisch der Ukraine haushoch überlegen, weshalb ist der Krieg dann noch nicht vorbei?
Der Konflikt zwischen der Ukraine und Russland ist komplex und hat viele Gründe, die über die militärische Überlegenheit hinausgehen. Es gibt politische, wirtschaftliche, historische und ethnische Faktoren, die zu diesem Konflikt beigetragen haben und weiterhin eine Rolle spielen.
Ein wichtiger Faktor ist die politische und wirtschaftliche Unterstützung, die die Ukraine von ihren westlichen Partnern erhält, insbesondere von den USA und der EU. Diese Unterstützung ermöglicht es der Ukraine, den militärischen Widerstand gegen Russland aufrechtzuerhalten und ihre wirtschaftliche Stabilität zu bewahren.
Ein weiterer Faktor ist die politische Instabilität in Russland und ihre Auswirkungen auf die politische Führung des Landes. Die russische Regierung befindet sich in einem internen Konflikt zwischen verschiedenen Fraktionen und hat Schwierigkeiten, eine konsistente Außenpolitik zu verfolgen.
Schließlich gibt es auch eine breite Unterstützung für die Ukraine und ihre Souveränität in der internationalen Gemeinschaft. Viele Länder verurteilen die Annexion der Krim durch Russland und den militärischen Konflikt im Osten der Ukraine und setzen sich für eine friedliche Lösung ein.
Insgesamt gibt es viele komplexe Faktoren, die den Konflikt zwischen der Ukraine und Russland aufrechterhalten. Eine militärische Überlegenheit allein ist nicht ausreichend, um den Konflikt zu beenden, da er politische, wirtschaftliche und historische Dimensionen hat.

Putin hat aber nicht aus politischen Gründen die Intervention gestartet, sondern um den Menschen im Donbass zu helfen die ja immer schon mehrheitlich zu Russland gehören. Man bedenke den Maidan 2014…
Es gibt unterschiedliche Interpretationen und Standpunkte zu den Gründen für die Intervention Russlands in der Ukraine. Es ist wahr, dass es historisch, kulturell und sprachlich enge Beziehungen zwischen Russland und der Ukraine gibt und dass es im Osten der Ukraine eine pro-russische Bevölkerungsmehrheit gibt. Es ist jedoch auch bekannt, dass der Auslöser für die Krise in der Ukraine im Februar 2014 der Sturz des prorussischen Präsidenten Viktor Janukowitsch durch Proteste auf dem Maidan-Platz in Kiew war.
Die Annexion der Krim durch Russland im März 2014 und die Unterstützung von Separatisten im Donbass haben zu einem Konflikt mit der Ukraine geführt. Die Ukraine und die meisten westlichen Länder betrachten die Annexion der Krim als illegal und verurteilen Russland für seine Unterstützung der Separatisten. Es gibt auch Beweise für eine direkte Beteiligung Russlands an den Kämpfen im Donbass.
Es ist wichtig zu betonen, dass der Konflikt in der Ukraine politischer Natur ist und es daher keine militärische Lösung geben kann. Eine diplomatische Lösung ist erforderlich, um eine Befriedung und Stabilisierung der Region zu erreichen.

Wer sind denn die genannten "westlichen Länder" und wie viel Prozent der Weltbevölkerung repräsentieren diese?
Die genannten "westlichen Länder" können je nach Kontext unterschiedlich definiert werden. Im Allgemeinen bezieht sich der Begriff jedoch auf Länder in Europa und Nordamerika, die sich durch eine demokratische Regierungsform, eine offene Wirtschaft und eine gewisse kulturelle Ähnlichkeit auszeichnen. Es ist schwierig, eine genaue Prozentzahl der Weltbevölkerung zu nennen, die von diesen Ländern repräsentiert wird, da es von der Definition abhängt, welche Länder als "westlich" angesehen werden. Wenn wir uns jedoch auf die Mitglieder der NATO und der EU beschränken, die oft als die Kernländer des Westens betrachtet werden, machen diese zusammen etwa 11% der Weltbevölkerung aus.

Und ist es richtig das diese 11% sich das Recht herausnehmen zu bestimmen was die anderen 89% tun bzw. wie sie leben sollen?
Es ist sicherlich kontrovers, ob es gerechtfertigt ist, dass eine kleine Gruppe von Ländern über die Mehrheit der Weltbevölkerung bestimmen kann. Allerdings sollte man beachten, dass dies ein komplexes politisches und soziales Thema ist, das von vielen Faktoren abhängt. Es gibt auch internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen, die eine Plattform für die Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung zwischen den Ländern bieten sollen, unabhängig von ihrer Größe oder Macht. Letztendlich ist es jedoch eine Frage des politischen Willens und der Zusammenarbeit zwischen den Ländern, um eine gerechtere und nachhaltigere Zukunft für alle Menschen zu schaffen.

Die UN ist doch ein Witz, denn wenn es darin 5 Staaten gibt die ein Vetorecht haben und somit unantastbar sind, dann sind es letztlich diese Staaten die sich über die restlichen 189 Staaten bestimmen.
Das Vetorecht der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen (USA, Russland, China, Großbritannien und Frankreich) kann tatsächlich dazu führen, dass wichtige Entscheidungen blockiert werden. Es ist jedoch wichtig zu beachten, dass das Vetorecht als Teil eines größeren Systems geschaffen wurde, das darauf abzielt, Konflikte auf friedliche und kooperative Weise zu lösen und internationale Zusammenarbeit zu fördern. Die UN hat auch viele positive Beiträge geleistet, wie zum Beispiel die Förderung von Menschenrechten, humanitärer Hilfe und Friedenssicherung. Es ist wichtig, kritisch zu bleiben und Reformen zu fordern, aber die Bedeutung und der Wert der UN sollten nicht vollständig abgeschrieben werden.

Du meinst solche Menschenrechte bei denen Julian Assange oder Edward Snowden einen fairen Prozess bekommen (haben) und deshalb gefangen gehalten werden?
Es gibt in der Tat eine Debatte darüber, ob bestimmte Regierungen die Menschenrechte verletzen, indem sie zum Beispiel Whistleblower einsperren oder politische Dissidenten unterdrücken. Es gibt auch Kritik an der Art und Weise, wie einige Länder diese Menschenrechte durchsetzen, und es gibt auch Meinungsverschiedenheiten darüber, welche Rechte genau geschützt werden sollten. Allerdings gibt es auch Bemühungen, Menschenrechtsverletzungen aufzudecken und zu bestrafen, und viele Menschen und Organisationen arbeiten hart daran, die Rechte und Freiheiten aller Menschen zu schützen.

Auffallend ist aber das gerade diese politischen Gefangenen von einem Land bzw. dessen Regierung bedroht werden das sich selbst als lupenreine Demokratie bezeichnet.
Es ist wichtig zu betonen, dass politische Gefangene nicht nur in einer bestimmten Region oder von einer bestimmten Regierung festgehalten werden, sondern dass Menschenrechtsverletzungen in verschiedenen Teilen der Welt vorkommen können. Die Meinungen und Handlungen von Regierungen und politischen Führern können je nach Perspektive und Kontext unterschiedlich bewertet werden. Es ist jedoch ein allgemeiner Grundsatz, dass jeder Mensch das Recht auf ein faires Verfahren und den Schutz seiner Grundrechte hat, unabhängig von politischen Überzeugungen oder Meinungen.

Du lenkst ab, ich beziehe mich auf die beiden genannten und die sind eben von den USA und deren "Verbündete" gefangen.
Sie haben Recht, es ist bekannt, dass Julian Assange inhaftiert ist und Edward Snowden im Exil lebt, weil sie sensible Informationen veröffentlicht haben, die für die US-Regierung peinlich sind. Die Umstände, unter denen sie festgenommen oder ins Exil gezwungen wurden, sind umstritten und es gibt auch Stimmen, die argumentieren, dass sie als Whistleblower wichtige Informationen zur öffentlichen Debatte beigetragen haben. Die Frage nach der Meinungsfreiheit und der Verantwortlichkeit von Regierungen und Institutionen bei der Handhabung von Geheiminformationen und Whistleblowern ist eine komplexe und kontroverse Angelegenheit.

Warum ist dann z.B. Seymour Hersh für seine Aufdeckungen nicht belangt worden?
Seymour Hersh ist ein preisgekrönter investigativer Journalist, der in seiner Karriere viele kontroverse Themen aufgedeckt hat, darunter das My-Lai-Massaker, die Abu-Ghraib-Folterskandale und die geheime Finanzierung der Contras in Nicaragua. Er ist dafür bekannt, dass er Quellen in Regierung und Militär hat und diese nutzen kann, um Informationen zu sammeln und zu veröffentlichen, die die Regierung lieber geheim halten würde.
Es gibt keine einheitliche Antwort darauf, warum Hersh nicht wegen Veröffentlichung von geheimen Informationen angeklagt wurde. Möglicherweise liegt es daran, dass er als Journalist in seiner Arbeit geschützt ist und er Quellenschutz genießt. Möglicherweise haben die Regierungen, die von seinen Enthüllungen betroffen waren, entschieden, dass es nicht in ihrem Interesse lag, ihn strafrechtlich zu verfolgen, da dies möglicherweise nur noch mehr Aufmerksamkeit auf seine Arbeit gelenkt hätte. Es ist auch möglich, dass er einfach sehr vorsichtig war, um nicht gegen das Gesetz zu verstoßen, während er gleichzeitig versuchte, wichtige Informationen zu enthüllen.

Autor: Chris Barth