Unser Leser Albert Rachor beschreibt in unregelmäßigen Abständen seine persönlichen Erfahrungen mit Menschen, Parteien und Behörden am Untermain. Folgender Nachricht an das Aschaffenburger Ordnungsamt schickte er uns in Kopie mit Erlaubnis, diese zu veröffentlichen, steht Sie doch stellvertretend für ähnlich merkwürdige Erfahrungen, die viele von uns "seit Corona" bei Interaktionen mit Behörden im "besten Deutschland aller Zeiten" haben:
Sehr geehrte Damen und Herren,
ich machte mich heute auf den Weg 78-jährig um endlich mein Gewerbe als Landschaftspfleger abzumelden. Ich ging zunächst an die frühere Adresse Pfaffengasse 11, dann in die Wermbachstr. 30, wo ich aber nur "Straßen- und Verkehrsamt" las, dann zurück ins Hauptgebäude in der Dalberstr., wo ich las, dass man nun für alles einen Termin brauche. Da ich aber nur 30 Euro für die Abmeldung los werden wollte, wurde mir gesagt, dass die verantwortliche Stelle doch in der Wermbachstr. sei. Also machte ich mich erneut auf den Weg. Als ich das Büro im 2. Stock endlich fand, klopfte ich an, trat ein und grüßte, worauf mich ein Mitarbeiter, der mir einen untätigen Endruck machte, fragte "Haben Sie einen Termin?". Eine weitere Mitarbeiterin, die gerade telefonierte, nahm sich dann doch meiner an und ich konnte die 30 Euro endlich bezahlen, wobei Sie mir noch am Automaten bei der Einzahlung half.
Ein weiteres Erlebnis hatte ich diese Woche in Kleinostheim, wo ich am Dienstag vor einem verschlossenen Rathaus stand. Ich benötigte dringend eine Heiratsurkunde und hatte einen Tag zuvor die Abholung mit der Standesbeamtin S. vereinbart. Über den "Behinderteneingang" fand ich schließlich doch Zutritt, wobei mir gleich drei Mitarbeiter entgegenkamen. Ist das die neue Bürgerfreunlichkeit im Buntland?
Mit vielen Grüßen
A. Rachor
Anm. d. Red.: Ob die Behörden antworten werden? Wie sind Ihre Erfahrungen mit Behörden und den Menschen die darin arbeiten (müssen oder dürfen)? www.klartext-rheinmain.de/kontakt