Penny und der Weihnachtsspot

von Redaktion — über |

Ein Discounter trifft zum zweiten Mal den Nerv dieses Landes!

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Erinnern Sie sich noch an den letztjährigen Werbespot des Discounters Penny zur Weihnachtszeit? In dieser sehr rührenden Geschichte wird eine Mutter gezeigt, in ihrer Trauer und Verzweiflung um ihren Sohn, weil die Corona Maßnahmen ihn seiner Jugend berauben. Der Spot traf damals mitten ins Herz der Deutschen und er gewann wegen seiner emotional anrührenden Qualität sogar den weltweit renommiertesten Preis der Werbeindustrie – die goldene Palme von Cannes.

Auch in diesem Jahr wartet Penny wieder mit einem bewegenden Spot auf, der erneut die Emotionen eines ganzen Landes auf den Punkt trifft. Es handelt sich um den Spot „Der Riss“ und wir empfehlen jedem, ihn sich unbedingt anzuschauen (https://cutt.ly/Z0njOcP). Wieder gelingt es Penny und der ausführenden Agentur, die Sehnsucht eines ganzen Landes in herzzerreißenden Bildern zu zeigen. Eine ältere Frau, die immer noch gezeichnet ist von ihrer Panik über Corona, begegnet in kleinen Szenen anderen Menschen. In den Begegnungen wird all der Hass, die Verachtung, die Angst, die Wut und auch die Trauer sichtbar, die Menschen in diesem Land in den letzten fast drei Jahren übereinander ausgekübelt haben.

Da sind Menschen zu sehen, die verlernt haben, miteinander zu reden. Menschen, die sich anschreien, angiften, verächtlich miteinander umgehen und keine Idee haben, wie sie auch nur irgendwie miteinander auskommen könnten. Dieser tiefe Riss durch unsere Gesellschaft wird symbolisiert durch das Haus, in dem die alte Frau lebt und durch das sich im Laufe des Spots ein fetter Riss seinen Weg bahnt. Zum Schluss ist es ein Jugendlicher, der den Schritt auf die alte Frau zugeht, um mit ihr zu reden, und das genau ist auch die Botschaft des Spots: Aufeinander zugehen!

Wieder haben die Agentur und Penny erkannt, wo die tiefste Sehnsucht der Menschen in diesem Land liegt: Es ist der Wunsch nach Versöhnung. Coronapanik, Klimapanik, Energiepanik, Inflation und Ängste ums eigene Überleben, und dazu ein Krieg vor der Haustür, der jederzeit zu uns herüber schwappen kann, haben die Menschen in den letzten fast drei Jahren zermürbt. Sie sind am Ende. Wirtschaftlich und vor allem psychisch und emotional. Die Menschen sehnen sich nach Ruhe, Frieden, Harmonie. Das ganze Land ist fast komplett in einem Burnout und bräuchte dringend eine Auszeit von der medialen Hetze und Panikmache, vom medialen aufeinander Einprügeln. Unser Land ist wirklich zutiefst gespalten und die Sehnsucht nach Versöhnung und Vergebung greift um sich.

Uns („unserer Seite“) ist an einer Aussöhnung gelegen. Allerdings wird dies nicht geschehen, wenn die Übergriffigsten da draußen nicht bereit sind, zu ihren Übergriffen zu stehen und uns um Verzeihung zu bitten. Ja, es geht um den aktiven Vorgang des „um Verzeihung Bittens“ und nicht um ein „sich entschuldigen“. Die Bitte um Verzeihung zeigt, dass da bei jemandem ein Bewusstsein dafür da ist, dass es an uns ist, ihnen zu verzeihen, statt dass sie sich mit einer lapidaren Entschuldigung aus der Affäre ziehen. Es geht uns ganz sicher nicht um Schuldzuweisung – es geht uns um den Schmerz, den wir erlitten haben, als unsere Grundrechte beschnitten wurden, als wir in unserer Existenz bedroht wurden, als man uns unter Druck gesetzt hat und als man uns massiv mit Dreck beworfen hat. Für die Aussage, dass wir „der Wurmfortsatz“ der Gesellschaft seien, kann sich die betroffene „Kabarettistin“ nicht entschuldigen. Sie hat damit ja keine Schuld auf sich geladen, sondern sie hat jedermann offen gezeigt, wer sie ist und was sie für eine Haltung hat. Und so ist es mit vielen, die in den letzten zwei Jahren offenbart haben, wie weit sie in ihrer menschlichen Entwicklung gediehen sind (oder eben wie wenig weit).

Wir werden von unserer Seite die Hand ausstrecken (was wir bereits seit über zwei Jahren tun), wir bauen Brücken und wir gehen auf die andere Seite zu. Und wir werden weiter die Hand ausgestreckt halten und die Brücke für einen echten Dialog aufrechterhalten. Nur geht das eben nicht, wenn die Täter der Übergriffe aus den letzten fast drei Jahren nicht das Rückgrat besitzen, sich zu ihren Taten zu bekennen und um Verzeihung bitten.

Autor: Dirk Hüther