Von SARKASTIKUS
Wir schreiben das Jahr 2022. Wildgewordene Horden aus dem fernen Osten, von dort, wo schon die Hunnen herkamen, überfallen so überraschend wie grundlos macht - und - blutrünstig ein kleines, friedliches, zu tiefst demokratisches, von nationaler Folklore geprägtes Land mitten im beschaulich friedliebenden Europa.
Was nun? Ohne ängstliches Zaudern springt heldenhaft die Nation von jenseits des Atlantiks dem angegriffenen Opfer zur Seite, genau wissend, wie und wo dies am effektivsten ist. Schließlich kennt der Sohn des Häuptlings dieses Stammes die Gegebenheiten und besonders auch die (Boden-)Schätze des Angegriffenen besonders gut - so gut, dass diese Nation alle ihre kleinen und großen Freunde aus Europa begeistern kann, sich dem Hilfstrupp anzuschließen.
Es folgen drei Jahre mühseliger und finanzenverschlingender Unterstützung, derentwegen manch einer der westlichen europäischen Freunde selbst in Nöte gerät - also nicht der Freund selbst - sondern eher dessen einfache sogenannte Bevölkerung.
Dann, nach diesen, auch und insbesondere für die in dem unterstützten Land lebenden Menschen schrecklichen Zeiten, macht sich der neue starke Häuptling der Nation von jenseits des großen Teiches daran, in selbstloser Barmherzigkeit mit kaufmännischem Sachverstand das Grauen zu beenden.
Der Akt der Barmherzigkeit – das kleine beschützte Land gibt als Dankeschön dem großen Helfer aus der Ferne seine (Boden-)Schätze, zu Vorzugskonditionen selbstverständlich und gewährt weiterhin unbegrenzte Gastfreundschaft. Diese ist auch nötig, um die Gaben dann auch in Sicherheit und Ruhe zu bergen.
Derweilen opfern die kleinen Freunde des barmherzigen Ritters selbstlos ihr letztes Hemd, um, zum Schutze dieser Eintracht zwischen dem Helfer und dem Geholfenem, die Horden aus dem kulturfeindlich - barbarischen Osten den Beiden vom Leib - oder besser - vom Geschäft halten.
Wer jetzt denkt, dass da möglicherweise von Anfang an ein Plan dahinter stand, der verwechselt leider westliche wertebasierte brave Barmherzigkeit mit östlicher berechnender brutaler Globalstrategie – oder war das vielleicht teilweise anders herum?
Der umtriebig hilfsbereite Freund aus Übersee indes eilt da bereits den nächsten Rettungsverpflichtungen entgegen, einen erschreckend zerstörten Streifen Landschaft im Nahen Osten (das ist nicht der böse-asiatische Osten von vorhin) wieder zum Blühen und Gedeihen zu bringen, neues Spiel, neues Glück, neue Bevölkerung. Statt Kanonenbootpolitik - jetzt Riviera - und Casino-Glückseligkeit. Auch dort gib es übrigens im geschundenen Boden versteckt eine Menge Gastgeschenke zu holen.
Und plötzlich – eine Wendung; Der große Häuptling des großen Stammes gerät mit dem Führer des kleinen friedliebenden Landes im Osten Europas in Streit. Und schon nehmen sich die „Freunde des großen Stammes“ der Probleme an und versuchen sich als Hüter oder auch Bewahrer der die Begierden weckenden (Boden-)Schätze.
Wie oft noch wird sich dieses Blatt wenden? Und wie wird die Geschichte dann erzählt werden?