Dass manche Behauptung des sogenannten Weltklimarates IPCC (Intergovernmental Panel on Climate Change) ideologisch motiviert und nicht durch Messungen oder andere wissenschaftliche Erkenntnisse begründet ist, war seit Langem klar.
So steht beispielsweise im IPCC-Bericht von 2013, dass bei einer Verdoppelung des Kohlendioxid-Gehalts der Erdatmosphäre die Temperatur um einen Wert zwischen ein und sechs Grad Celsius steigen würde [1]. Die Fußnote dazu erklärt, dass die Modelle nicht mit den Messungen im Einklang stehen. Das ist eindeutig ein Zeichen von Nichtwissen. Auf diesem Nichtwissen basieren das Pariser Klima-Abkommen von 2015, das Klima-Urteil des Bundesverfassungsgerichts von 2021 und die Klimapolitik von UNO, EU und Bundesregierung.
Vor ein paar Tagen ist nun der Beweis erbracht worden, dass die Berichte des IPCC nicht nur von Nichtwissen geprägt sind, sondern sogar von einer Falschaussage. Es geht um die Behauptung, die ganz am Anfang des jüngsten IPCC-Berichts von 2021 zu finden ist [2]: „Es ist sehr wahrscheinlich, dass Treibhausgase seit 1979 hauptverantwortlich für die Erwärmung der Troposphäre sind.“ Es gibt, wie gesagt, keine Messungen, mit denen sich diese Aussage belegen ließe. Es gibt aber vom IPCC bestätigte Messungen, die der Aussage „hauptverantwortlich“ widersprechen. Das veröffentlichten die Wissenschaftler Dr. Ned Nikolov und Dr. Karl Zeller [3].
Die NASA misst seit dem Jahr 2000 mit den CERES-Experimenten die auf die Erdoberfläche ein-treffende Sonnenenergie. Die Messungen zeigen, dass diese seither zunahm, was eine Tempera-turerhöhung bewirkte. Das IPCC stellt es im Bericht von 2021 auf Seite 936 so dar, dass das Ge-genteil suggeriert wird. Die merkwürdige Darstellung ist aber nicht das Hauptproblem, sondern die Weigerung, dieses Messergebnis zu besprechen und in die Energiebilanz der Erdatmosphäre einfließen zu lassen. Das betreffende Kapitel 7.2 ist der Kernpunkt des gesamten Berichts, denn es geht darum, wie stark sich die Atmosphäre erwärmt hat und was die Ursachen dafür sind. Die Zunahme der aufgenommenen Sonnenstrahlung in den Jahren 2000 bis 2020 ist ausreichend, um die Temperaturerhöhung in diesem Zeitraum vollständig zu erklären. Nikolov und Zeller zeigen in ihrem Artikel eine CERES-Grafik, die bis Ende 2023 reicht. Im letzten Jahr gab es eine weitere starke Zunahme der absorbierten Sonnenenergie, welche die hohen Temperaturen – in Verbindung mit dem starken El Niño – erklärt. Das IPCC lässt diese gemessenen Werte der Sonnenstrahlung aber unter den Tisch fallen und erklärt stattdessen die modellierte Wärmestrahlung durch Treibhausgase als „hauptverantwortlich“ für die Temperaturerhöhung. Die zahlreichen Modelle der verschiedenen Forschergruppen unterscheiden sich im Ergebnis jedoch stark voneinander und sind manuell modifiziert, also teilweise nicht physikbasiert [4]. Über die Treibhaustheorie bestand in-sofern nie ein wissenschaftlicher Konsens.
Die Ursache für den Anstieg der absorbierten Sonnenstrahlung ist zum überwiegenden Teil der Rückgang der Wolkenbedeckung. Messungen zeigen, dass diese seit Beginn der 1980er Jahre zurückging [5]. Das erklärt die Erwärmung in dieser Zeit, ganz ohne Treibhauseffekt.
All das weiß man sicher auch beim Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK), dem größ-ten und einflussreichsten Klimaforschungsinstitut der Welt. Dessen Direktor Prof. Dr. Ottmar Edenhofer legte 2010 in der Neuen Zürcher Zeitung den Offenbarungseid der Klimaalarmisten ab: „Wir verteilen durch die Klimapolitik de facto das Weltvermögen um… Man muss sich von der Illusion freimachen, dass internationale Klimapolitik Umweltpolitik ist.“ [6]
Zusammenfassung
Erkenntnistheoretisch bedeutet das, dass die Aussage des IPCC „Treibhausgase sind hauptverantwortlich“ falsifiziert ist, was alles in Frage stellt, wofür das IPCC, das PIK, das Pariser Klima-Abkommen und das skandalöse Klima-Urteil des Verfassungsgerichts stehen. Umgangssprachlich nennt man die Aussage eine Lüge und man muss sich fragen, welcher Agenda und welchen Interessen der Weltklimarat und das Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung dienen. Die Ähnlichkeiten zur Corona-Zeit sind offensichtlich, als das Robert-Koch-Institut die Vorgaben der Politik wissenschaftlich begründen sollte und dabei Fakten unter den Tisch fallen ließ.
Gastautor: Dr. Bernd Fleischmann
Quellenangaben
[1] IPCC AR5, Climate Change 2013: The Physical Science Basis, S. 16
[2] IPCC AR6, Climate Change 2021: The Physical Science Basis, S. 5
[5] https://www.mdpi.com/2072-4292/10/10/1567
[6] https://www.nzz.ch/klimapolitik_verteilt_das_weltvermoegen_neu-ld.1003523